Diagnostik

Die Neuropsychologie beschäftigt sich mit den zentralnervösen Grundlagen des menschlichen Verhaltens und Empfindens. Mittels neuropsychologischer Diagnostik werden Zusammenhänge zwischen Funktionen des Gehirns und kognitive Leistungen untersucht. Dabei wird ein individuelles Leistungs- und Persönlichkeitsprofil mit Hilfe strukturierter Gespräche und wissenschaftlich-psychologischen Testverfahren und Fragebögen erstellt. Es kommen sowohl Papier-Bleistift-Verfahren als auch computergestützte Testverfahren zur Anwendung.

Je nach Art und Ausmaß der neurologischen Erkrankung oder Verletzung des Gehirns werden u.a. folgende neuropsychologische Bereiche abgeklärt:

- Orientierung
- Intelektuelles Niveau und Leistungsfähigkeit
- Aufmerksamkeitsfunktionen
- Lernen, Merkfähigkeit, Gedächtnis
- Exekutivfunktionen (Denken, Problemlösen, kognitive Flexibilität, Abstraktionsvermögen)
- Visuell-räumliche Wahrnehmung und Verarbeitung sowie visuokonstruktive Fähigkeiten
- Gesichtsfeldeinschränkungen und visueller Neglect
- Sprache und sprachorientierte Leistungen
- Verhalten, Emotionalität und Persönlichkeit

 

Die Neuropsychologische Diagnostik bestimmt Art und Ausmaß neuropsychologischer Einschränkungen auf Leistungs- und Verhaltensebene, analysiert erhalten gebliebene Funktionen und erfasst emotionale und affektive Reaktionen auf die neurologische Erkrankung oder Verletzung des Gehirns. Darauf aufbauend wird eine Diagnose und ein Befund erstellt und eine Empfehlung für weitere Behandlungen und Therapieschritte formuliert.

Für ein weiterführendes effizientes neuropsychologisches Training oder eine neuropsychologische und/oder psychologische Behandlung ist eine vorausgehende, auf die Person zugeschnittene klinisch-(neuro) psychologische Diagnostik Voraussetzung.

Laut §22 Abs. 4 PsychologenG 2013 ist die Durchführung einer klinisch-(neuro)psychologischen Diagnostik den Klinischen Psychologen vorbehalten (Studium und postgraduelle Weiterbildung).

Neuropsychologische Behandlung

Die neuropsychologische Behandlung umfasst zum einen ein kognitives Training, indem anhand eines störungsorientiertem Funktionstrainings (z.B. Gedächtnis) sowie durch kompensatorische Trainingseinheiten (z.B. Vermittlung von Gedächtnisstrategien, Mnemotechniken, Zielsetzungstraining) auf Basis der vorangegangenen neuropsychologischen Diagnostik ein Trainingsprogramm erstellt wurde. Zum anderen werden Veränderungen des emotionalen, affektiven und motivationalen Erlebens, welches durch die neurologische Erkrankung oder Verletzung entstehen können, durch psychologische Begleitung und Beratung mit einbezogen.

Insbesondere erhalten hier der subjektive Leidensdruck, die Therapiemotivation sowie der Problemschwerpunkt aus der Sicht des Betroffenen einen hohen Stellenwert. Dabei werden innerhalb der neuropsychologischen Behandlung u.a. Selbstmanagementkompetenzen gefördert, Unterstützung im Krankheitsverarbeitungsprozess angeboten, Strategien im Umgang mit den eigenen Gefühlen sowie der Schmerzverarbeitung vermittelt und Möglichkeiten zur Verhaltens- und Emotionskontrolle besprochen.

Weiters können nach Bedarf imaginative Techniken und Entspannungsmethoden (z.B. Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) erlernt werden sowie Themen zu Berufsfähigkeit und Wiedereinstieg in das Berufsleben, Möglichkeiten eines Freizeit- und Bewegungsprogrammes für den Alltag, Entwicklung neuer Lebensperspektiven und die Beratung und Unterstützung von Angehörigen angesprochen werden.

Psychologische Beratung und Behandlung

Zu Themen wie Rauchen, Ernährung, Bewegung, Alkohol, Depression, Stess, Schmerzen und Ängsten.